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Um eine einfache Ladefunktionalität bei openWB software2 herzustellen (z.B. für Elektriker-Installationstest oder openWB als reiner Ladepunkt ohne EMS-Funktion), muss zur Sicherstellung des Lastmanagements in der Weboberfläche mindestens ein virtueller EVU-Zähler und ein Ladepunkt eingerichtet sein.
Der Ladepunkt wird im Anschluss in der Struktur des Lastmanagements dem EVU-Zähler „einsortiert“.
Ebenso muss am Ladepunkt die erste Phase des Ladekabels der entsprechenden Phase des EVU-Zählers zugeordnet werden (bei nur einer WB - meist L1), um ein korrektes Lastmanagement sicherzustellen.
Bei neu ausgelieferten openWB der Baureihen custom, duo, standard, standard+, Pro+ sind diese Einstellungen bereits vorkonfiguriert. Falls dies einmal nicht der Fall sein sollte (z.B. nach einem Zurücksetzen der software2 oder dem Tausch der SD-Karte), bitte wie folgt vorgehen:
Bitte das Webinterface der openWB unter Eingabe von ihrer IP-Adresse in einem Browser (z.B. Edge, Chrome, Firefox) auf einem Gerät (z.B. PC, Notebook, Tablet, Smartphone) im gleichen Netzwerk aufrufen. Die IP-Adresse der openWB findet sich z.B. in der Geräteliste des Routers (z.B. FritzBox) oder über einen IP-Scan im Netzwerk.
Im Webinterface der openWB bitte den Punkt Einstellungen und dann Konfiguration - Geräte und Komponenten aufrufen und die folgenden Einstellungen vornehmen:
Wähle den richtigen Ladepunkt-Typ aus und lege diesen mit +-Zeichen an. Dieser Schritt funktioniert nur, wenn zuvor ein EVU-Zähler oder virtueller Zähler (wie oben beschrieben) angelegt wurde.
Bei einer einzigen openWB series1 und series2 (also z.B. einer openWB standard+) ist hier interne openWB die korrekte Auswahl. Dies bezeichnet eine Wallbox, bei welcher der Steuercomputer im gleichen Gehäuse wie die Lade-Hardware sitzt.
Nachfolgend ist die beispielhafte Konfiguration einer internen openWB mit Phasenumschaltung beschrieben.
Jede openWB mit Phasenumschaltung und jede openWB mit eingebauter Addon-Platine haben auch die Control-Pilot-Unterbrechung (simuliert ein Ab- und wieder Anstecken des Ladekabels um Fahrzeuge zu wecken, die in einem Stromspar-Modus sind und keine Ladung annehmen wollen).
Hier ist auch die Zuordnung Phase 1 des Ladekabels = EVU L1 (oder L2 oder L3) vorzunehmen. Diese muss der realen Elektroinstallation entsprechen (ggf. Installateur fragen). Bei nur einer WB ist die erste Phase des Ladekabels meist auch die erste Phase des EVU-Punktes.
In Installationen, bei welchen am Hausanschluss (EVU-Punkt) schon viel Last auf der ersten Phase anliegt, wird ein guter Elektriker die Phasen an der openWB-Zuleitung rotieren, damit eine einphasige Ladung nicht zu übermäßiger Belastung auf der ersten Phase des Hausanschlusses führt. Diese Phasenrotation muss der openWB über die passende Zuordnung bekannt gemacht werden, damit das Lastmanagement und die Schieflastüberwachung korrekt funktionieren.
Der openWB-Ladepunkt muss noch unterhalb des EVU-Zählers einsortiert werden (erfolgt grafisch direkt an den Pfeilen). Das Lastmanagement wird bei Verwendung des virtuellen Zählers auf die Anschlussleistung der openWB eingestellt (bei einer 11kW-openWB → 11kW und je Phase 16A; bei einer 22kW-openWB → 22kW und je Phase 32A). Die Berücksichtigung für Nicht-ladende Fahrzeuge sollte deaktiviert werden.
Handelt es sich um eine openWB mit eingebautem 7“ Display, ist dieses in der Software zu aktivieren:
Ferner gibt es dort eine Option, den Bildschirm zu drehen. Die Ausrichtung 0 Grad ist für Displays in der openWB custom, standard+, Pro+ korrekt, 180 Grad ist für Displays der openWB Standalone (reiner Steuercontroller ohne Ladehardware). Nach dem Umstellen bitte nicht vergessen, am Ende der Konfigurationsseite auf [Speichern] zu klicken.
Danach muss das System zwingend „soft“ neu gestartet werden. (Einstellungen, System, System, Betrieb, Neustart). Die Änderungen werden erst danach übernommen.
ACHTUNG Bei einem „harten“ Ausschalten - z.B. über die Sicherung - gehen die Einstellungen verloren. Die openWB speichert nur alle 30 Minuten Daten auf der SD-Karte oder wenn ein „softer“ Neustart über das Webinterface initiiert wird.
hier am Beispiel einer RCT-Anlage:
Um Funktionen wie etwa PV-Überschussladen und Lastmanagement des Hausanschlusses zu nutzen, muss die openWB mindestens über gültige EVU-Daten (Daten direkt hinter dem Zähler des Energie-Versorgungs-Unternehmens) verfügen. Der dafür nötige EVU-Zähler ist fast immer bei der installierten PV-Anlage/Speicher enthalten und wird von openWB mitgenutzt (vermeidet zusätzlichen Zähler). Er misst die gleichen Werte wie der originale EVU-Hauszähler (Ferraris / Smartmeter), jedoch deutlich schneller, um optimal regeln zu können. Jegliche Energieflusssteuerung beruht auf diesem EVU-Punkt, der die Grenze vom privaten Stromnetz zum öffentlichen Stromnetz darstellt.
Wenn vorhanden und kompatibel, sollten alle Energie-Erzeugungsgeräte im Haushalt in die openWB-software2 eingetragen werden, wie z.B. alle Wechselrichter, Balkon-Kraftwerke und Speicher. Nur dann funktioniert z.B. auch die korrekte Anzeige des Hausverbrauchs, der bis auf wenige Ausnahmen in openWB errechnet wird (Hausverbrauch = Differenz der Werte aus Netzeinspeisung/Netzbezug mit WR-Leistung, Haus-Akku-Leistung und Ladeleistung der openWB).
Ein eventuell schon vorhandener, virtuelle Zähler ist nun zu löschen, da jetzt das verbaute Energiesystem konfiguriert wird.
Im nachfolgenden Bild sieht man ein RCT-Gerät (schwarzer Balken, eine IP-Adresse) mit drei Komponenten, die unter dieser IP-Adresse abgerufen werden (EVU-Zähler in rot, Wechselrichter in grün, Speicher in gelb):
Hinweis Hätte die RCT-Anlage Komponenten, die unter verschiedenen IP-Adressen abgerufen werden müssen, dann wären auch mehrere Geräte (schwarz) mit den jeweiligen Komponenten anzulegen.
Oben im Bild ist ein RCT-Gerät mit der IP-Adresse 192.168.0.10 und den drei Komponenten Zähler, Wechselrichter und Speicher zu sehen.
Im Lastmanagement kann zunächst die Quelle des Hausverbrauchs eingetragen werden. In den meisten Fällen (ca. 99 %) liegt eine Installation mit einer EVU-Messung (misst Netzeinspeisung und Netzbezug am Hausanschluss) vor. Hier wird der Hausverbrauch durch die openWB errechnet (aus der Differenz PV-Ertrag, evtl. vorhandene Ladeleistung, evtl. vorhandene Speicher-Ladung/Entladung und dem Wert Netzeinspeisung/Netzbezug). Dafür ist die Option von openWB berechnen zu wählen.
In sehr seltenen Fällen liegt eine direkte Messung des Hausverbrauchs vor. In diesem Fall ist es umgekehrt und die openWB berechnet aus der Differenz PV-Ertrag, evtl. vorhandene Ladeleistung, evtl. vorhandene Speicher-Ladung/Entladung und dem Wert Hausverbrauch die Netzeinspeisung/den Netzbezug. Nur in diesem Fall ist der Zähler der Installation (hier im Beispiel-Bild der RCT Zähler) als Quelle des Hausverbrauchs zu wählen.
Die openWB beachtet bei der Regelung der EV-Ladeleistung(en), unter Einbezug des Hausverbrauchs und sonstiger SmartHome-Geräte, die maximale Last, welche der Hausanschluss verträgt. Hierzu müssen die maximal zulässigen Last-Werte des Hausanschlusses an dieser Stelle eingetragen werden. Bei älteren Häusern z.B. oft 43kW und 63A pro Phase:
Hinweis Manchmal wird der Fehler gemacht, hier nur die Anschlussleistung der Ladepunkte in der Installation einzutragen. Das ist nicht korrekt. Würde man beispielsweise 11kW und 16A pro Phase einstellen (die Werte einer auf 11kW beschränkten openWB), würde die maximale Ladeleistung von 11kW bereits gedrosselt, wenn im Haus der Backofen eingeschaltet wird.
Das Lastmanagement beachtet ALLE Stromverbräuche im Haus, nicht nur die Ladeleistung der openWB.
Im unteren, grauen Balken des Bereichs Lastmanagement wird die Struktur der Komponenten angelegt. In den meisten Fällen sind alle Komponenten inklusive der openWB untereinander innerhalb des (roten) EVU-Zählers anzuordnen:
Handelt es sich beim Speicher um ein Hybrid-System mit DC-Anbindung (Gleichstrom) an den Wechselrichter, dann bilden Wechselrichter und Speicher eine Einheit. Dort muss der Speicher unterhalb des Wechselrichters eingeschoben werden:
Hinweis Erhöht sich bei der Speicher-Entladung im Diagramm der openWB-Startseite auch der PV-Ertrag oder verbraucht der PV-Wechselrichter plötzlich Strom, anstatt Strom zu erzeugen, dann kann die Anordnung der Komponenten falsch sein. Dann bitte die Komponentenstruktur verschieben, bis die Werte plausibel sind.
Wähle den richtigen Ladepunkt-Typ aus und lege diesen mit +-Zeichen an. Dieser Schritt funktioniert nur, wenn zuvor ein EVU-Zähler oder virtueller Zähler (wie oben beschrieben) angelegt wurde.
Bei einer einzigen openWB series1 und series2 (also z.B. einer openWB standard+) ist hier interne openWB die korrekte Auswahl. Dies bezeichnet eine Wallbox, bei welcher der Steuercomputer im gleichen Gehäuse wie die Lade-Hardware sitzt.
Nachfolgend die beispielhafte Konfiguration einer internen openWB mit Phasenumschaltung:
Jede openWB mit Phasenumschaltung und jede openWB mit eingebauter Addon-Platine haben auch die Control-Pilot-Unterbrechung (simuliert ein Ab- und wieder Anstecken des Ladekabels um Fahrzeuge zu wecken, die in einem Stromspar-Modus sind und keine Ladung annehmen wollen).
Hier bitte gleich die Zuordnung Phase 1 des Ladekabels = EVU L1 (oder L2 oder L3) vornehmen. Normalerweise ist die erste Phase der Zuleitung auch die erste Phase des Ladekabels.
In Installationen, bei welchen am Hausanschluss schon viel Last auf der ersten Phase anliegt, wird ein guter Elektriker die Phasen in der openWB-Zuleitung rotieren, damit eine einphasige Ladung nicht zu übermäßiger Belastung auf der ersten Phase des Hausanschlusses führt. Diese Phasenrotation muss der openWB bekannt gemacht werden, damit das Lastmanagement und die Schieflastüberwachung korrekt funktionieren.
Weitere Hinweise
Bei der openWB Duo ist beim zweiten Ladepunkt bereits eine interne Rotation der Phasen realisiert (LK L1 = EVU L3, LK L2 = EVU L1, LK L3 = EVU L2). Dies ist bei Rotationen der Zuleitungen zu bedenken.
Das ggf. bestellte feature Phasenumschaltung muss so eingestellt werden, dass es den Zustand der installierten Lade-Hardware abbildet. Bei openWB mit Zoe-Option ist die Phasenumschaltung zwar vorhanden, aber in der Hardware deaktiviert. Darum muss am Ladepunkt automatische Phasenumschaltung vorhanden = nein gewählt werden.
Mit software2 wird ein neues, fahrzeugbezogenes Ladekonzept eingeführt. Dies erlaubt z.B. das nutzerdefinierte Laden eines Fahrzeuges an verschiedensten Ladepunkten des Ladeparks. Es wird also nicht in Wallboxen, sondern in Fahrzeugen gedacht.
In der Fahrzeugkonfiguration ist zunächst immer das Standard-Fahrzeug angelegt. Dieses ist voreingestellt und lässt sich nicht umbenennen oder löschen.
Das Standard-Fahrzeug wird jedem neuen Ladepunkt automatisch zugewiesen. Die Ladeeinstellungen bei software2 beziehen sich immer auf ein Fahrzeug, nicht auf den Ladepunkt. Dies hat zur Folge, dass Änderungen der Ladeeinstellungen alle Ladepunkte betreffen, welchen dasselbe Fahrzeug zugewiesen ist, z.B. eben das Standard-Fahrzeug.
Will man in einer Installation mit mehreren Ladepunkten z.B. unterschiedliche Lademodi wie Sofort und PV gleichzeitig verwenden, dann muss hierfür mindestens ein weiteres Fahrzeug angelegt werden, denn Lademodi beziehen sich immer auf das Fahrzeug bzw. genauer gesagt, auf dessen Ladeprofil.
Wir empfehlen folgendes Schema:
Das Standard-Fahrzeug sollte belassen und auf dem Lademodus Stop gesetzt werden.
Hierzu bitte die Fahrzeugkonfiguration öffnen:
Dann ein neues Fahrzeug (türkiser Balken) sowie ein zugehöriges neues Lade-Profil (grauer Balken) und optional ein zugehöriges neues Fahrzeug-Profil (grauer Balken) anlegen und individuell benennen.
Wir empfehlen dabei aus Gründen der Übersichtlichkeit die Endungen -Fahrzeug, -Fahrzeug-Profil und -Lade-Profil beizubehalten (z.B. Y-EV123E-Fahrzeug; Y-EV123E-Fahrzeug-Profil; Y-EV123E-Lade-Profil:
Hinweis Der im Ladeprofil eingestellte Lademodus wird zuerst aktiv, wenn das Fahrzeug am Ladepunkt eingebucht wird (siehe unten).
Dem neuen Fahrzeug muss das neue Ladeprofil noch zugeordnet werden, nicht vergessen am Seitenende auf Speichern zu klicken:
Abschließend kann das Fahrzeug auf der WEB-GUI-Startseite der openWB einem Ladepunkt zugeordnet werden. Nun lassen sich für verschiedene Fahrzeuge auch verschiedene Lademodi auswählen:
PV-Laden ist bei openWB software2 vielfältig konfigurierbar. Es folgt eine Anleitung zur einfachen Grundkonfiguration. Diese kann im Nachgang sehr detailliert den eigenen Bedürfnissen entsprechend angepasst werden.
Achtung Für die Regelung der openWB ist nur der Wert am EVU-Punkt (Netzeinspeisung/ -bezug) interessant. Die wirkliche PV-Erzeugung spielt für die Regelung keine Rolle. Ist in der Hausinstallation ein Speicher vorhanden, muss dieser bei der Konfiguration der openWB entsprechend konfiguriert werden.
Die openWB ist so konzipiert, den PV-Überschuss optimal zu nutzen. Sie wird also versuchen, den Wert am EVU-Punkt auf null (oder eine eigene Voreinstellung) auszugleichen. Die meisten Fahrzeuge regeln den Ladestrom in 1A Schritten (230V x 1A = 230W).
Mit den vorkonfigurierten Einstellungen „Einspeisung“ und „Bezug“ wird festgelegt, wie mit dem verbliebenen Strom umgegangen werden soll:
Im Modus „Einspeisung“ wird der Überschuss ins Netz eingespeist. Im Modus „Bezug“ wird geringfügig aus dem Netz bezogen.
Soll möglichst wenig Strom aus Netz und Speicher bezogen werden, ist es am besten hier „Einspeisung“ zu wählen.
Ab welchem Überschuss soll die Ladung der openWB beginnen?
Achtung Es handelt sich um den realen Überschuss am EVU-Punkt (also das, was an Überschuss übrig ist), nicht um die PV-Erzeugung. Der Wert gilt pro Phase!
Die richtige Einschaltschwelle für reines Überschussladen hängt von verschiedenen Faktoren ab und kann berechnet werden. Kann das Auto einphasig mit mind. 6A geladen werden, so ist als Einschaltschwelle mindestens 1,4kW zu wählen (1P x 6A x 230V).
Einige Fahrzeuge haben spezielle Anforderungen. Der Smart benötigt beispielsweise einen Mindeststrom von 8A, also eine Einschaltschwelle von 1,8kW (1P x 8A x 230V). Auch eine Renault Zoe benötigt je nach Modell/Baujahr einen höheren Mindeststrom.
Ab welchem Netzbezug soll die Ladung der openWB stoppen?
Für reines Überschussladen ist hier 0kW oder ein leicht negativer Wert zu wählen.
Um die Hardware (Schütze im Auto und der openWB) zu schonen, ist eine Phasenumschaltung minimal alle 5 Minuten möglich (siehe Ladeeinstellungen → übergreifend).
Frühes Hochschalten von 1p auf 3p sorgt für eine schnellere Nutzung des PV Überschusses, beansprucht jedoch die Hardware stärker. Während der Wartezeit wird mit der aktuell genutzten Phasenanzahl unter Netz- oder Speicherbezug geladen!
Die Funktion Minimaler Dauerstrom (früher Min+PV) findet sich als Schieberegler im Ladepunkt selbst. Die Funktion garantiert eine dauerhafte Ladung mit der eingestellten Stromstärke, um z.B. häufige Ladeunterbrechungen bei Wolken zu vermeiden. Eventuell vorhandener PV-Überschuss wird immer genutzt. Im Gegenzug bedeutet dies aber auch, dass fehlender PV-Überschuss aus dem Netz bzw. dem Speicher bezogen wird.